Vielleicht fragen sich jetzt einige, wie man es trainieren kann, diese positive Grundhaltung einzunehmen.
Im Impro-Theater gibt es viele Übungen dazu.
Eine, für mich sehr wirksame, ist folgende:
Die Spieler gehen zu zweit zusammen, Spieler A und B.
In der 1. Runde macht A Vorschläge, B reagiert immer mit „Nein…“
In Runde 2 macht B Vorschläge, A reagiert immer mit „Ja, aber…“
In Runde 3 macht wieder A Vorschläge, B reagiert immer mit „Ja, genau und…“
Es sollten mind. 5 Vorschläge in jeder Runde gemacht werden.
Es werden 3 Runden gespielt bevor die Rollen gewechselt werden.
Ein Beispiel:
Runde 1 ->
A: „Ich hab Lust, heute ins Kino zu gehen. Kommst Du mit?“
B: „Nein, ich hab schon was vor.“
Runde 2 ->
B: „Hast Du Lust, heute was zum Essen zu bestellen?“
A: „Ja, aber nur wenn wir Pizza bestellen.“
Runde 3 ->
A: „Ich hab Lust, dieses Jahr nach Australien in den Urlaub zu fahren“
B: „Ja, genau und dann können wir einen Zwischenstopp in Peking einlegen“.
Nachdem jeder Spieler jede Rolle übernommen hat, bieten sich diese Reflexionsfragen an:
- Was ist der Effekt bei „Nein“?
- Gab es einen Unterschied zu „Ja, aber“?
- Was war bei „Ja, genau und…“?
- Wenn man mit „Ja, genau und“ antwortet, muss man mit allem einverstanden sein?
- Wo profitiert man von „Ja, genau und…“?
- Hat sich etwas geändert innerhalb der Runden in Sachen Energie und Körpersprache?
- Gibt es noch andere Möglichkeiten der Zustimmung?
Ich wünsche viel Spaß beim Üben J